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Die Vereinzelung des heutigen Menschen wird unablässig konstatiert: mal als «Ich-AG» gepriesen, mal als Signum einer sich auflösenden Gesellschaft verdammt. Die neue Ausgabe des Festival Rümlingen, die am 20./21. August 2004 stattfinden wird, setzt ein großes und spannungsvolles Fragezeichen hinter beide Positionen, wenn fünf Solo-Recitals zueinander in Beziehung geraten: Garth Knox (GB), Viola, Dino Saluzzi (ARG), Bandoneon, Erwin Stache (D), selbstgebaute Schlaginstrumente, Lauren Newton (USA), Stimme und Mayumi Miyata (J), Sho gestalten jeweils eines der fünf Konzerte.

Diese Soloprogramme sind, jedes für sich, Soleils, strahlende Sonnen im Hochsommer. Dass sich der Glanz verschiedener Sonnen in der physikalisch gewagten Form imaginärer akustischer Luftspiegelungen überlagern und bereichern kann, wird im Verlauf des Festivals erlebbar. Rümlingen 2004 spielt mit Gemeinsamkeiten und Gegensätzen der jeweils Einzelnen: Verschiedene Kulturkreise treffen oder überschneiden sich, Klangfarben stehen im Kontrast oder treten in unvermuteter Parallele wieder auf, kompositorische Strukturen verklammern die Recitals. Keiner der Solisten tritt ohne den Kontext der vier anderen auf; der gemeinsame Aufführungsraum eint sie ebenso wie ihr keineswegs zufälliges Zusammentreffen im selben Festival. Als jeweilige Vertreter eines Instrumententypus (Blasinstrument, Schlaginstrument, Tasteninstrument, Saiteninstrument, Stimme) ergänzen sie einander zu einer Andeutung des vollständigen Panoramas der Spielmöglichkeiten.
Und alle fünf Musiker treffen sich schließlich im – mit Spannung zu erwartenden – selben Stück von Roland Moser: einem Kompositionsauftrag für variable Solobesetzung durch das Festival Rümlingen. Jedes Sonnensystem lässt diese Musik in einem anderen Licht erscheinen.

Lydia Jeschke, Dramaturgin Festival Rümlingen
 
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